Sunday 27 December 2009

Philipp Vandenberg: Das fünfte Evangelium

Die junge, couragierte Anne von Seydlitz ist der Verzweiflung nahe, als ihr Mann, ein Münchner Kunsthändler, bei einem mysteriösen Autounfall ums Leben kommt. Das einzige, was ihr bleibt, ist ein Film, dessen Aufnahmen alle dasselbe Motiv zeigen: ein Pergament mit einer alten koptischen Inschrift. Bald wird Anne klar, daß dieses Schriftstück ein Geheimnis birgt, denn für das Original wird ein phansatischer Preis geboten. Die Suche nach dem verschwundenen Pergament führt sie nach Paris, wo gerade ein amerikanischer Professor in die Schlagzeilen geraten ist, der einen scheinbar völlig unmotivierten Säureanschlag auf ein Bild von Leonardo da Vinci verübt hat...

Das war eine interessante und zum Teil auch plausibel geschriebene Geschichte über die Geheimnisse der Bibel und ein Evangelium, das die Kirchenväter und -anhänger in deren Glauben schwer erschüttern könnte. Die Figur der Anne von Seydlitz war ebenfalls gut nachvollziehbar und faszinierend. Leider wurde gegen Ende hin das Buch immer wirrer und obskurer, und die Anhänger des Orphiker-Kreises, die Schar um Hanna Louise und die Jesuitenmönche machen das Buch skurril. In allem ist das hier eine interessante Geschichte, die aber leider nicht zu Ende geführt werden konnte und daher eigenartig wirkt.

Thursday 24 December 2009

Vikas Swarup: Q & A


Former tiffinboy Ram Mohammad Thomas has just got twelve questions correct on a TV quiz-show to win a cool one billion rupees. But he is brutally slung in prison on suspicion of cheating. Because how can a kid from the slums know who Shakespeare was, unless he is pulling a fast one. In the order of the questions on the show, Ram tells us which amazing adventures in his street-kid life gave him the answers. From orphanages to brothels, gangsters to beggar-masters, and into the homes of Bollywood's rich and famous, Ram's story is brimming with the chaotic comedy, heart-stopping tragedy and tear-inducing joyousness of modern India.

What a fantastic read!
I really enjoyed the stories that lead to the answers to the W3B questions. Also, it was great to learn so much about India, the country, its people and its history. I've always been fascinated by the Taj Mahal, but having read the book, I really want to see it now... And what was best about the book was that it is like a big Bollywood fairy tale with a great ending!! I cannot wait to see the film now...

Thursday 17 December 2009

Asne Seierstad: The Bookseller of Kabul

Two weeks after September 11th, award-winning journalist Asne Seierstad went to Afghanistan to report on the conflict. In the following spring she returned to live with a bookseller and his family for several months. The Bookseller of Kabul is the fascinating account of her time spent living with the family of thirteen in their four-roomed home. Bookseller Sultan Khan defied the authorities for twenty years to supply books to the people of Kabul. He was arrested, interrogated and imprisoned by the communists and watched illiterate Taliban soldiers burn piles of his books in the street. He even resorted to hiding most of his stock in attics all over Kabul. But while Khan is passionate in his love of books and hatred of censorship, he is also a committed Muslim with strict views on family life. As an outsider, Seierstad is able to move between the private world of the women - including Khan's two wives - and the more public lives of the men. The result is an intimate and fascinating portrait of a family which also offers a unique perspective on a troubled country.

This book is a fantastic read and as I am currently quite heavily involved with people from Muslim background and as an Indian friend of mine got married in an arranged wedding recently, I could relate to the story incredibly well. It is an amazing and shocking story and Seierstad explained well the relationships between the family members and the difficulties of free speech and free thoughts amongst women.

Sunday 13 December 2009

Sue Monk Kidd: Die Bienenhüterin

Lilys Mutter ist vor zehn Jahren umgekommen. Ihr Vater herrscht wie ein grausamer Rachegott über die inzwischen 14-jährige. Eines Tages flieht Lily aus der bedrückenden Atmosphäre ihres Elternhauses, wandert über die staubigen Straßen der Südstaaten, um ein neues Zuhause zu finden. Sie begegnet wunderbaren Menschen, rettet mit Mut und Klugheit ein Leben und findet bei drei Frauen Unterschlupf, die, wie im Märchen, in großer Eintracht zusammenwohnen. Die drei Schwestern geben dem Mädchen alles, was es braucht: Liebe, Halt, und Geborgenheit. Sie nehmen Lily in ihre Familie auf und Lily lernt alles über die Bienenzucht. Sie erfährt, wer ihre Mutter, die sie so schmerzlich vermisst, wirklich war, und sie verliebt sich. Doch eines Tages steht ihr Vater am Gartentor ...

Die Geschichte ist wunderschön und faszinierend. Ich bin auch sehr an den Geheimnissen um Lilys Mutter sowie um Zach, Rosaleen, Augusta, May, June und Neil interessiert. Die Geschichte der Bienen ist gut mit der Geschichte der Menschen verknüpft, und obwohl auch das Thema der Rassentrennung und des Rassenhasses angesprochen wird und immer wieder kehrt, ist es dennoch in einer Form, dass das Buch erhebend und voller Hoffnung wirkt.

Wednesday 2 December 2009

Markus Orths: Lehrerzimmer

Studienassessor Kranich tritt seine erste Stelle in der schwäbischen Provinz an und gerät in eine Bildungsanstalt, die Kafka und Orwell ersonnen haben könnten. Weil der Junglehrer beim Chef, Direktor Höllinger, sogleich einige Minuspunkte verbucht ("Alkoholexzesse, falscher Wohnort, Vornotenignoranz"), versucht er als dessen GSB ("Geheimer Sicherheitsbeamter") Boden gutzumachen und unbotmäßige oder bloß schlampige Kollegen, die ihren Schlüsselbund liegen lassen, ans Messer zu liefern. Gleichzeitig sympathisiert er mit der KG, den rebellischen Elementen unter den Kollegen, trifft sich mit ihnen im Hinterzimmer einer Stuttgarter Gaststätte und bekommt auf der Lehrer-Toilette gut gemeinte Warnungen zugeflüstert.

Eine lustige und kurzweilige Parodie auf das Lehrerdasein. Für mich war es leider etwas überholt, da ich als Lehrerin persönliche Erfahrungen gemacht habe, die selbst an diese Parodie nicht herankommen...