Tuesday 20 May 2008

Jodi Picoult: Beim Leben meiner Schwester/My Sister's Keeper

Ich habe das Buch innerhalb von 3 Abenden fertig gelesen. Ich muss zugeben, dass ich ein eingefleischter Jodi Picoult Fan bin, und daher ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass mir auch dieses Buch ausgesprochen gut gefiel. Mir gefallen Jodi Picoults Bücher deswegen, weil man immer mit verschiedenen Perspektiven desselben Problems konfrontiert wird. In diesem Fall geht es darum, ob eine gesetzlich, moralisch, ethisch richtige Entscheidung auch tatsächlich die beste Entscheidung ist oder ob sie nicht doch falsch ist. Und was das Ende angeht, so habe ich eine Wendung erwartet und war dann dennoch überrascht.

In ihrer frühesten Erinnerung ist Anna Fitzgerald drei Jahre alt und versucht ihre Schwester Kate umzubringen. Sie ist in ihr Schlafzimmer geschlichen und hat ihr das Kopfkissen über das Gesicht gelegt. Dann kam ihr Vater Brian ins Zimmer und hat sie gerettet. "Das", hat der Vater damals gesagt, "ist nie passiert!". Aber es ist passiert, damals, vor fast genau zehn Jahren, und Anna erinnert sich mit einer Deutlichkeit daran, dass sie jedes Mal fast erschrickt. Nun ist sie Dreizehn, und wieder dabei, ihre Schwester umzubringen. Denn Kate ist unheilbar an Leukämie erkrankt, und Anna ist einzig dazu da, so scheint es ihr zumindest, ihr Knochenmark zu spenden. Wie viele Operationen sie schon über sich hat ergehen lassen, weiß das Mädchen gar nicht mehr, und immer wieder ist sie sich ein wenig mehr als menschliches Ersatzteillager vorgekommen. Trotzdem ist ihr der Entschluss, sich zu verweigern - und damit der Schwester den Tod zu bringen - nicht leicht gefallen. Anna besorgt sich einen Anwalt, der sicherstellen soll, dass sie ihren geschundenen Körper nie mehr für Kate zur Verfügung stellen soll -- eine Entscheidung, die nach und nach die ganze Zerrissenheit der Familie offenbart.

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