Sunday, 24 August 2008

Heinrich Spoerl: Der Maulkorb

Sehr kurzweilig und unterhaltsam. Und die Tatsach, dass alles etwas veraltet ist, macht das Lesen nur noch lustiger...

Die Geschichte spielt zur Kaiserzeit in einer rheinischen Stadt. Der Landesherr hat gerade ein Gesetz gegen die Redefreiheit verabschiedet. Am Stammtisch, wo auch der Staatsanwalt sitzt, empören sich die Bürger bei reichlichem Weinkonsum darüber. Am nächsten Morgen trägt das Denkmal des Fürsten einen Maulkorb. Der Staatsanwalt von Treskow, der in dem Fall ermittelt, merkt nicht, dass er gegen sich selbst ermittelt - er weiß nicht mehr, was er in seinem Rausch getan hat. Gerettet wird er durch einen Freund seiner Tochter - einem ihm suspekten Künstler -, der einen Mann aus dem Volk auf die Idee bringt, sich für die ausgesetzte hohe Belohnung von 3000 Mark selbst zu bezichtigen. Der Mann wird übrigens nur wegen groben Unfugs zur Geldstrafe von drei Mark, ersatzweise einen Tag Haft verurteilt, weil er das Denkmal in seinem Rausch für eine Art Goethe gehalten hatte. Das "Maulkorb"-Gesetz ist wegen der Denkmalaffäre geplatzt, da sich der Landesherr geschmeichelt gefühlt hat, dass er für Goethe gehalten wurde und der Künstler heiratet die Tochter des Staatsanwalts.

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